Theresa Wallach und Florence Blenkiron: Die Wüstenpioniere von 1935

Theresa Wallach and Florence Blenkiron: The Desert Trailblazers of 1935 - Rottweiler Motors

Philippe Hänni |

1935 trotzten zwei außergewöhnliche Britinnen, Theresa Wallach und Florence Blenkiron, allen Widrigkeiten und schafften das Unmögliche. Sie begaben sich auf eine waghalsige Reise von London nach Kapstadt in Südafrika und fuhren dabei ein 600-cm3-Einzylinder-Panther-Motorrad mit Beiwagen und Anhänger. Diese unglaubliche Leistung bewies nicht nur ihre Widerstandskraft und ihren Einfallsreichtum, sondern sicherte ihren Namen auch einen Platz in der Geschichte des Motorradfahrens. Ohne GPS, moderne Ausrüstung oder gar einen Kompass bleibt ihre Expedition eines der kühnsten Motorradabenteuer aller Zeiten.

Die Reise beginnt

Als Wallach und Blenkiron im Dezember 1934 von London aufbrachen, bereiteten sie sich auf eine beschwerliche Expedition durch unvorhersehbares Gelände, extreme Klimazonen und unerforschte Gebiete vor. Ihre Route führte sie durch Frankreich, über das Mittelmeer nach Algerien und dann südwärts in die weite und unerbittliche Sahara. Dieser Teil der Reise war besonders gefährlich, da sie endlose Sanddünen, sengende Hitze und die allgegenwärtige Gefahr eines mechanischen Versagens bewältigen mussten.

Ihr Panther-Motorrad war zwar robust, aber es gab ständige Herausforderungen. Mechanische Pannen, platte Reifen und mit Sand verstopfte Motoren waren an der Tagesordnung. Wallachs mechanisches Fachwissen erwies sich als unschätzbar wertvoll und ermöglichte es dem Duo, Reparaturen unterwegs durchzuführen. Unterdessen sorgten Blenkirons Navigationsfähigkeiten und unerschütterliche Entschlossenheit dafür, dass sie trotz der entmutigenden Widrigkeiten bei guter Laune blieben.

Herausforderungen in der Sahara

Die Sahara stellte sie vor beispiellose Herausforderungen. Da es keine klaren Straßen und nur wenige menschliche Siedlungen gab, verließen sich Wallach und Blenkiron auf ihre Instinkte und rudimentäre Karten. Die sengende Hitze am Tag und die eisigen Temperaturen in der Nacht erhöhten ihre körperliche und geistige Belastung zusätzlich. Sie waren außerdem stundenlangen Sandstürmen ausgesetzt, die die Sicht auf nahezu Null reduzierten und sie dazu zwangen, ihre Reise vorübergehend einzustellen.

Trotz dieser Strapazen marschierte das Paar mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit weiter. Sie rationierten ihre Vorräte sorgfältig und sorgten dafür, dass sie genug Treibstoff, Nahrung und Wasser hatten, um die Wüstendurchquerung zu überleben. Ihre Fähigkeit, sich unter härtesten Bedingungen anzupassen und Probleme zu lösen, wurde zum Markenzeichen ihrer Reise.

Ankunft in Kapstadt

Nach acht zermürbenden Monaten und rund 21.500 Kilometern erreichten Wallach und Blenkiron im Juli 1935 triumphierend Kapstadt. Ihre Ankunft markierte den erfolgreichen Abschluss einer Reise, die viele für unmöglich gehalten hatten. Die Leistung des Duos war ein bahnbrechender Moment sowohl in der Motorrad- als auch in der Frauengeschichte und demonstrierte die Kraft von Entschlossenheit und Biss.

Vermächtnis und Wirkung

Die Expedition von Theresa Wallach und Florence Blenkiron hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck in der Welt des Motorradfahrens. Sie bewiesen, dass Mut und Einfallsreichtum jedes Hindernis überwinden können, und inspirierten zahllose Abenteurer, in ihre Reifenspuren zu treten. Wallach dokumentierte ihre Erlebnisse in ihrem Buch „ The Rugged Road“ und gewährte den Lesern einen intimen Einblick in ihre bemerkenswerte Reise.

Ihre Geschichte inspiriert noch heute Abenteurer, insbesondere Frauen, gesellschaftliche Normen herauszufordern und den Entdeckergeist zu leben. Wallachs spätere Erfolge, darunter ihre Ausbildung als Ingenieurin und Motorradlehrerin, festigten ihren Ruf als Pionierin noch weiter.

Abschluss

Die epische Reise von Theresa Wallach und Florence Blenkiron von London nach Kapstadt ist mehr als nur eine Abenteuergeschichte; es ist eine beeindruckende Geschichte von Ausdauer, Innovation und dem Überwinden von Barrieren. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit finden bei Abenteurern auf der ganzen Welt nach wie vor Anklang und erinnern uns daran, dass kein Traum zu groß und kein Weg zu schwierig ist.

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